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Montag, 24.10.
19.00 Uhr
Eröffnungsveranstaltung
Lesung mit Cornelia Schmalz-Jacobsen
Russensommer.

Meine Erinnerungen an die Befreiung vom NS-Regime.
Ort: Rathaushalle, Neuer Markt
Eintritt: frei
Cornelia Schmalz-Jacobsen, geb. 1934, hat ein Sprachstudium absolviert
und arbeitet seit 1962 als Journalistin. Sie trat 1968 in die FDP ein und hat zahlreiche politische Ämter innegehabt: u.a. Stadträtin in München, Senatorin für Jugend und Familie in Berlin, FDP-Generalsekretärin, stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP, Bundestagsabgeordnete sowie Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Ausländer. Außerdem ist sie stellvertretende Vorsitzende der Vereinigung „Gegen Vergessen – Für Demokratie“.
Der Sommer 1945 hat sich Cornelia Schmalz-Jacobsen tief ins Gedächtnis gebrannt. Sie erlebte das Kriegsende als zehnjähriges Mädchen bei Verwandten an der Ostsee. Den Anmarsch der Russen empfand sie als Befreiung: Endlich war der Krieg mit seinen Berliner Bombennächten vorbei, es bestand keine Gefahr mehr durch SS oder Gestapo. Die Last des jahrelangen Schweigens über die Gesinnung ihrer Eltern – sie waren aktive Nazi-Gegner– fiel von ihr ab. Einfühlsam und berührend schildert Cornelia Schmalz- Jacobsen den Sommer nach dem Ende des Krieges und eröffnet einen überraschenden Blick auf ihre Kindheit in jener dramatischen Zeit.
   
Dienstag, 25.10.
17.00 Uhr
Vortrag zu Ostseefluchten, Dr. Volker Höffer
„Ostseeflüchtlinge – Grenzregime und Fluchten an der DDR-Grenze“

Ort: Kulturhistorisches Museum
Eintritt: 2 €
Mit dem Bau der Mauer 1961 wurde auch die Ostseeküste zu einer unüberwindlichen Staatsgrenze für die DDR-Bürger. Volker Höffer zeichnet anhand von Stasi-Unterlagen und mit Bezug auf abenteuerliche Versuche die Geschichten von Menschen nach, deren Fluchtversuche scheiterten oder deren Flucht gelang.
   
Dienstag, 25.10.
20.00 Uhr
Filmvorführung
„Seefeuer“

Regie: Gianfranco Rosi, Italien/Frankreich 2015,
114 min, OmU (Italienisch u.a.), FSK 12
Ort: Lichtspieltheater Wundervoll, Frieda 23
Eintritt: 4 € (Leider ist bei der Angabe des Eintrittspreises ein Fehler unterlaufen. Er beträgt, wie auch sonst immer bei Filmvorführungen im Lichtspieltheater Wundervoll  6 €.)
Der Regisseur Rosi hat mehrere Jahre auf der italienischen Insel Lampedusa gelebt, die nur 70 Kilometer von Afrika entfernt liegt und als Anlaufstelle für Flüchtlinge dient, die auf klapprigen Booten aus Afrika übersetzen. Rund 400.000 Migranten sind in den letzten Jahren auf der steinigen Insel gelandet, etwa 15.000 weitere kamen unterwegs ums Leben. Für Rettungskräfte und Inselbewohner ist es ein permanenter Albtraum, ein Ausnahmezustand, der zur Gewohnheit geworden ist. Rosi macht diesen sonderbaren Zustand in seinem Dokumentarfilm anschaulich, indem er beschauliche Szenen vom Alltag der Inselbewohner mit Sequenzen kombiniert, die das Grauen der Flucht und die harte Arbeit der Bergungskräfte zeigen. Im Mittelpunkt steht der zwölfjährige Fischersohn Samuele, der nicht so gern zur Schule geht, sondern lieber mit einem Freund über die Insel stromert. Berlinale 2016: Goldener Bär für den besten Film. Mit anschließendem Gespräch mit einem Vertreter von Sea-Eye e.V. (angefragt).
   
Mittwoch, 26.10.
15.00 Uhr
Johnson nachgelesen
„unerwünscht, ein Eindringling, ein Flüchtling“

Ort: Ulmenstraße 69, Haus 1, SR 134
Eintritt: frei
Zeitlebens weigerte sich Uwe Johnson, als Flüchtling zu gelten. Er bestand darauf, vom Osten in den Westen Deutschlands umgezogen zu sein. Flucht bedeutete für ihn „eine Reise, die mit allen möglichen Mitteln behindert wird und in der sehr viel Gefahr enthalten ist: man wird verfolgt, man läuft, es ist einem alles egal, außer daß man ankommt – die Leute, die das tun, sind echte Flüchtlinge.“ Was Uwe Johnson schrieb, betrifft uns noch immer. Sein Blick hilft, die Nachrichten unserer Tage zu verstehen.
   
Mittwoch, 26.10.
19.00 Uhr
Verschleppt und gestrandet
Die Suche nach NS-Raubgut in der Universitätsbibliothek Rostock

Ort: Evangelische Akademie der Nordkirche, Am Ziegenmarkt 4
Eintritt: 5 €
Noch heute lagern Bestände von NS-Raubgut unentdeckt in Bibliotheken und Museen. In der Zentralbibliothek der Universität Rostock werden innerhalb des Projektes „NS-Raubgut“ verdächtige Werke identifiziert, dokumentiert und erfasst. Wenn möglich, werden Besitzverhältnisse ermittelt. Ziel ist die Restitution der zu Unrecht erworbenen Bücher.
   
Mittwoch, 26.10
19.30 Uhr
Vortrag von Prof. Dr. Martin Rösel
"Flucht aus Ägypten. Der Exodus in biblischer und historischer Perspektive."

Ort: Universitätsplatz1, HS 323
Zur grundlegenden Erinnerung der Bibel gehört, dass Israeliten vor einer Hungersnot nach Ägypten fliehen mussten, dort zuerst als Gäste lebten, dann aber bedrängt wurden und wieder fliehen mussten. Dabei hat sie Gott auf wunderbare Weise am Schilfmeer bewahrt. Der Vortrag führt in die biblischen Texte ein und fragt nach dem möglichen historischen Hintergrund des Meerwunders.
   
Donnerstag, 27.10.
16.00 - 19.30 Uhr
Bewegte Menschen Bilder Fluchtstationen
eine theologische Ausstellung, auf dem Weg

Ort: Theologische Fakultät, Universitätsplatz 1,
Seminarräume 320-325
Eintritt: frei
Eine interaktive Ausstellung bietet in den Räumen der Theologischen Fakultät Gelegenheit zu Auseinandersetzung, Meinungsbildung und –äußerung, zu Gespräch, zum Erleben von Film, Musik und Tanz, rund um die viel diskutierte Flüchtlingsfrage. Sich zu bewegen, gedanklich und leiblich, ist der Leitgedanke einer Ausstellung, die von Studierenden, Geflüchteten, Ehrenamtlichen und Lehrenden konzipiert wurde.
   
Donnerstag, 27.10.
19.00 Uhr
Lesung mit Jan Böttcher
Y: Roman

Ort: Bereichsbibliothek Südstadt (Untergeschoss),
Albert-Einstein-Straße 6
Eintritt: frei
„Ich versuche ständig, mit der Fremde warm zu werden. So wie ich nicht anders kann, als mit der Wärme zu fremdeln.“ In Deutschland lernen sie sich kennen. Im kriegszerstörten Kosovo können sie nicht zusammenbleiben. Nur ihrem Sohn gelingt es, die alten Grenzen hinter sich zu lassen. Jan Böttcher hat einen großen europäischen Roman geschrieben: die Geschichte einer ungleichen Liebe zwischen Nord und Süd, Heimat und Fremde, Schicksal und Selbstbestimmung.
www.janboettcher.com
   
Freitag, 28.10.
20.00 Uhr
Lesung mit Akos Doma
Der Weg der Wünsche

Ort: Literaturhaus Rostock,
Doberaner Straße 21
Eintritt: 5 €, erm. 3 €
Akos Doma, geboren 1963 in Budapest, ist Autor und Übersetzer. Er hat unter anderem Werke von Sándor Márai, László F. Földényi und Péter Nádas ins Deutsche übertragen. 2001 erschien sein Debütroman „Der Müßiggänger“, 2011 „Die allgemeine Tauglichkeit“. Es beginnt mit einem Kindergeburtstag im Kreis der Familie, doch nicht nur die Kirschbäume werfen ihren Schatten: Für die Eltern Teréz und Károly ist das Leben im sozialistischen Ungarn unerträglich geworden. Niemand darf von ihren Fluchtplänen erfahren – schon gar nicht die Kinder Misi und Borbála, die einem Urlaub am Plattensee entgegenfiebern und sich bald wundern müssen, als der geliebte See am Fenster vorbeifliegt. Mit viel Wagemut schaffen es die vier über die Grenze nach Italien – dort stellt sie der sich endlos dehnende Sommer im desolaten Auffanglager auf eine Probe, die keinen von ihnen unberührt lässt.
   
Sonntag, 06.11.
15.00 Uhr

Vortrag und Gespräch
Tiraspol – Rostock

Anna Weißmann erzählt von ihrer Flucht aus Moldawien
Ort: Max-Samuel-Haus, Schillerplatz 10
Eintritt: 5 €
Die jüdische Rostockerin Anna Weißmann floh mit ihrer Großmutter vor Antisemitismus, nationalistischem Hass und Bürgerkrieg, der Menschen in ihrer Heimat vernichtete. Am Ende der Sowjetdiktatur stießen gewaltbereite Hasardeure ins Vakuum, um im Handstreich Macht zu erkämpfen. Sie machten Moldawien zum Schauplatz blutiger Gewalt. Anna Weißmann erzählt von den fünf Tagen ihrer Flucht im März 1996. Ausführlich berichtet sie von der vorangegangenen Verrohung im Umgang mit den Menschen: Respekt vor Leben wich Herabwürdigung, Einschüchterung nahm den Platz von Mitgefühl ein. Sie erzählt von der Bedrohung mit einer Waffe; wie von ihr Parteilichkeit verlangt und ihr als Jüdin mangelnde Loyalität unterstellt wurde; von dem Prozess der Entfremdung von der Heimat; von ihrer Entscheidung zu fliehen, dem Verlust und Abschied, der Wahl und dem Finden eines Exils und vielleicht einer „neuen Heimat“.
   
Ab 24.10.
Verborgen. Christa Wolfs „Zufluchtsorte 1945-1947“
Eine fotografische Spurensuche

Ort: Bereichsbibliothek Südstadt,
Albert-Einstein-Straße 6
Ab dem 24.10. wird in den Räumen der Bereichsbibliothek Südstadt der 21-teilige Zyklus zu Christa Wolfs Zufluchtsorten zu sehen sein. Die Arbeiten der Fotografin Margrit Rieger entstanden 2015 anlässlich der Sommerausstellung in der Dorfkirche Gammelin zum Gedenken an den 70sten Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus. Nach der Flucht aus Landsberg an der Warthe fand Christa Wolf im Mai 1945 im Alter von 16 Jahren mit ihrer Familie im mecklenburgischen Gammelin (bei Schwerin) Zuflucht.
Besichtigung zu den Öffnungszeiten der Bereichsbibliothek Südstadt möglich.